Begegnung mit dem Blauen Weisen

Traum – Einweihungs – Erzählung

Diese Traum-Einweihungs-Erzählung ist eine Erfahrung des Lebens, um zu lernen, in seinen Träumen bewusst zu reisen und seinen inneren Meister zu finden. Das, was wir „Traum“ nennen, ist auch ein Mittel, um in andere Universen zu reisen und des feinstofflichen Körpers gewahr zu werden, dem Traum-Körper.

Zu lernen, seine Träume zu dirigieren, ist ein Schritt auf unsere innere Freiheit zu. Wenn der Traum und der Wachzustand eins geworden sind, wenn es keine Grenze mehr gibt, dann sind wir erwacht. Alle Wunder, die wir in den Träumen vollbringen, werden wir auch in der realen Welt erleben können, nachdem wir im Traum unsere zusätzlichen Sinne entwickelt haben.

Im Verlauf von zweiundzwanzig Traum-Kontakten begegnet Kyrios, der Erzähler, seinem Meister Johannes, dem Blauen Weisen

„Le Voyageur incorporel“ Buchanfang Lektüre (fr)
Vorwort

Livre Chamanisme Loup Blanc
Das erste Mal, dass ich Johannes sah oder den Blauen Weisen, wie ich ihn auch heute noch nenne, ereignete sich in einem Traum. Zumindest dachte ich zu dieser Zeit, dass es sich um einen Traum handeln würde, aber so war es nicht, vielmehr war es ein Kontakt im Traum und dieser hat sich zu zahlreichen Gelegenheiten wiederholt. Wie Johannes mir regelmäßig sagte, sollte ich „die der Illusion zugrundeliegende Wirklichkeit erkennen lernen”.

Während seiner Erscheinungen lud mich Johannes ein, ihm in ein Zimmer zu folgen, welches sich auf der anderen Seite meines Zimmers befand, aber natürlich gab es in der physischen Realität kein Zimmer dieser Art auf der anderen Seite meines Zimmers. Ich habe es also das „Zeitlose Zimmer“ genannt und an diesem Ort erteilte mir Johannes vielfältige Lehren, insbesondere die der Macht des Geistes über die Materie.

Der erste Traum, in dem er mir erschien, war wenig gewöhnlich, man zeigte mir eine riesengroße Tür, die sich zwischen Himmel und Erde erhob. Blitze trafen auf sie und Worte schrieben sich darauf in einer Schrift aus Feuer:

Der Weg der Erkenntnis steht allen zu.
Jeder hat das Recht auf ihm zu gehen.
Der Weg ist unpersönlich.

Dann ist die Tür explodiert und ich sah eine große Vielfalt an Landschaften…

Kapitel I.

Ich träumte, ich flöge über die Wälder und ich machte ein Wettfliegen mit Supermann, dahingleitend, vorwärtsschiessend, dann wieder im Sturzflug, in Schleifen und Loopings. Ein Insekt flog in mein rechtes Auge, das tat mir weh, ich ging also meine Motorradbrille suchen, dann nahm ich meinen Flug wieder auf.

Am nächsten Morgen tat mir das rechte Auge weh. Wie könnte ein Traum eine sichtbare Spur beim Erwachen hinterlassen?

Vielleicht, werdet ihr mir sagen, hatte ich mir den Finger während meines Schlafes in dieses Auge gebracht? Gewiss… Vielleicht… Aber wenn ihr dieses Werk schließen werdet, werdet ihr vielleicht denken, dass der Traum eine unbekannte Wirklichkeit ist, die geradezu darum bittet, entdeckt zu werden…

Ich flog also über die Wälder. Plötzlich nahm ich eine blaue Silhouette wahr, weiter unten; ich wollte mich ihr nähern, aber, seltsamerweise, je mehr ich mich ihr näherte, desto mehr wich sie zurück, als ob sie den Kontakt verweigern würde. Dann, auf einmal, fand ich mich in meinem Zimmer wieder, auf meinem Bett, noch immer von den Empfindungen des Flugs erfüllt. Ich fühlte mich leicht. Nahe meinem Bett beobachtete mich die Silhouette in Stille. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, verborgen unter einer Kapuze. Mein Zimmer war in eine seltsame Atmosphäre getaucht; mit offenen Augen betrachtete ich die Silhouette, lichtvolle Form, eingehüllt in einen großen blauen Mantel, dessen Knöpfe aus Edelsteinen gefertigt waren. Kein Wort, kein Zeichen, nur die Stille. Dann verschwand sie wie sie gekommen war…

Einige Tage später erschien die Silhouette wieder und signalisierte mir, ihr zu folgen; ich war nicht sehr überzeugt davon und sie spürte das sicherlich, aber ich war bereit, ihr gegenüberzutreten und fragte mich, wo sie herkam und wie sie hierhergekommen war, an das Fußende meines Bettes. Sie sagte mir:

– Fürchte Dich nicht und folge mir, ich bin Dein Freund und nicht Dein Feind.

Der Klang seiner Stimme war tief und ruhig und ich wusste, dass diese Silhouette diejenige eines Mannes war. Ich erhob mich von meinem Bett und ich folgte ihm. Er stoppte vor der Wand meines Zimmers. Ich dachte: „ Er muss nicht ganz klar im Kopf sein, er will die Wand durchqueren.“ Wieder ertönte seine Stimme:

– Warum denkst Du, dass es unmöglich ist, diese Wand zu durchqueren? Vergiss nicht, dass Du träumst, Kyrios…

„Das ist wahr, ich träume, alles ist möglich!” Ich vertraute ihm also und er nahm mich an der Hand:

– Hab keine Angst, komm…

Dann haben wir die Wand von meinem Zimmer durchquert. Auf der anderen Seite befand sich ein Zimmer, das ich noch nie zuvor gesehen hatte.

– Hier ist meine Welt, sagte er zu mir.

Ich dachte: „Ich lebte in meinem Zimmer mit einem Fremden auf der anderen Seite der Wand!“. Ich fühlte mich nicht wohl: ausspioniert, alle Nächte beobachtet worden zu sein…
– Ich bin erst seit einigen Tagen hier, Du brauchst also nicht verlegen sein. Ich habe Dich nicht beobachtet, ich habe geduldig darauf gewartet, dass Du bereit bist für diesen Traum-Kontakt.

– Warum ich?

– Du wirst es später erfahren, Kyrios.

– Aber wie ist es möglich, dass es einen Raum hinter der Wand meines Zimmers gibt […]

Entdeckt das ganze Abenteuer von Kyrios und Johannes, dem Blauen Weisen…